Solaranlagen bis 600/800W

Spätestens mit dem Anstieg der Energiekosten lohnt es sich über eigene Stromerzeugung Gedanken zu machen.

Nicht jeder hat die Möglichkeit eine großflächige PV-Anlage installieren zu lassen.
Anders sieht es da oft bei sogenannten "Balkonkraftwerken" (BKW) aus. Diese bestehen aus mindestens einem herkömmlichen Photovoltaikmodul sowie einem Wechselrichter.

Was bringt es?

Ein Balkonkraftwerk erzeugt Strom aus Sonnenenergie welcher ins Hausnetz eingespeist wird.
Jedes Watt, welches zum Zeitpunkt der Erzeugung im Haus verbraucht wird, entlastet somit die Stromrechnung.
Jedes Watt, welches zum Zeitpunkt der Erzeugung nicht im Haus verbraucht wird, wird ins öffentliche Netz eingespeist (zumeist ohne Vergütung).

Ein Speichern des erzeugten Stromes ist bei einem Balkonkraftwerk im Allgemeinen nicht rentabel - technisch aber kein Problem.

Um den erzeugten Strom möglichst selbst zu verbrauchen hat man 2 miteinander kombinierbare Möglichkeiten:

  1. Man passt sein Verbrauchsverhalten an.
    Waschen Sie Wäsche wenn die Sonne scheint. Nutzen Sie die Spülmaschine wenn Strom erzeugt wird. Laden Sie Ihr E-Bike wenn das Balkonkraftwerk genügend Strom erzeugt. 
  2. Binden Sie das Balkonkraftwerk in Ihre Smarthome-Lösung ein. (siehe unten)

Welches Balkonkraftwerk ist das richtige für mich?

Zunächst ermitteln Sie die Grundlast. Die Grundlast ist der Verbrauch in Ihrem Haushalt der immer stattfindet (z.B. Kühlgeräte, Heizungspumpe, Telefon, Router,...).
Wo und wie viele PV-Module können Sie installieren - je Modul können Sie mit den ca. Maßen von 1,75m x 1,15m rechnen.
Welche Ausrichtungen (Ost-, Süd- oder Westrichtung) sind möglich. Das sollten Sie auch nach Ihrem täglichen Strombedarf berücksichtigen. Sind Sie in der Mittagszeit meist nicht zu Hause wäre eine Ost-West-Ausrichtung von 2 Modulen sicher ratsam um möglichst viel Strom am Vor- und Nachmittag zu erzeugen... also dann wenn Sie ihn auch benötigen.

Modul- oder Stringwechselrichter

Ist nur eine Ausrichtung aller Module (verschattungsfrei) möglich empfiehlt sich ein Stringwechselrichter. Hier können mehrere Module in Reihe geschalten werden. Somit erhöht sich die Fläche und demnach auch der Ertrag, selbst bei ungünstigen Wetterlagen.
Modulwechselrichter eignen sich besser für die Ausrichtung von Modulen in verschiedene Richtungen.

Empfehlung

Verwenden Sie Module, welche zusammen in der Spitze (kWp) mehr leisten als Ihr Wechselrichter.
Beispiel: Ein Hoymiles HMS 800 Wechselrichter (800W) mit 2 PV-Modulen mit jeweils 445kWp (=890kWp)

BKW + Smarthome

Richtig effizient wird es wenn Sie Ihren Stromverbrauch flexibel steuern können.

Um das realisieren zu können benötigen Sie zunächst 2 Werte:

  • aktueller Gesamtverbrauch in (Wh)
  • aktuelle Stromerzeugung in (Wh)

Um den Gesamtverbrauch zu ermitteln müssen Sie lediglich Ihren digitalen Stromzähler "smart" machen. Nutzen Sie hierfür einfach die optische Schnittstelle des Zählers in Verbindung mit einem IR-Wifi-Lesekopf. Dieser ist magnetisch und wird einfach auf die IR-Schnittstelle Ihres Stromzählers gesetzt. Der Lesekopf liefert u.a. den aktuellen Verbrauch via MQTT an Ihre Smarthomesteuerung (ggf. müssen Sie Ihren Stromzähler via GIN freischalten - die GIN erhalten Sie kostenfrei auf Anfrage bei Ihrem Messstellenbetreiber).

Um den Wert der Stromerzeugung zu ermitteln empfiehlt sich Shelly PM Mini Gen. 3 oder Shelly EM mit Messklemme. Dieses wird an den AC-Anschluss des Wechselrichters geklemmt und sendet ebenfalls die von ihm gemessenen Werte.

Setzen Sie nun Verbrauch und Erzeugung in Bezug zu einander so können Sie Ihren Stromverbrauch automatisch der Erzeugung, in gewissem Rahmen anpassen.
Zum Beispiel: Schalte Verbraucher X ein wenn 100Wh mehr erzeugt werden als aktuell verbraucht werden.